Am 19. Juli 2025 empfingen die Elmshorn Fighting Pirates im heimischen Krückau-Stadion die Hamburg Pioneers zum mit Spannung erwarteten Nordderby der GFL 2. Bei hochsommerlichen Temperaturen, strahlendem Sonnenschein und nur leichtem Wind herrschten nahezu perfekte Bedingungen für einen echten Football-Feiertag. Und die Kulisse war entsprechend würdig: Rund 2.400 Zuschauer hatten den Weg ins Stadion gefunden – das Krückau-Stadion war prall gefüllt, die Stimmung vom ersten Snap an elektrisierend. Der Fanklub der Fighting Pirates war in voller Besetzung erschienen, trommelte, klatschte, feuerte an und steckte damit das gesamte Stadion an. Passend zum traditionellen „American Day“ gab es nicht nur auf dem Feld, sondern auch auf den Rängen jede Menge Spektakel – Football-Stimmung, wie man sie sich besser kaum wünschen kann.
Neben dem sportlichen Geschehen auf dem Rasen bot der American Day ein buntes Rahmenprogramm für Groß und Klein. Für das leibliche Wohl war bestens gesorgt: Auf der kleinen „Fressmeile“ lockten ein Grillwagen, frische Pommes, ein Bierwagen, ein Kaffeebus und Popcorn, das vom Förderverein liebevoll verteilt wurde. Frisch gebackener Kuchen und heißer Kaffee wurden von den Maniacs verkauft – ein echter Geheimtipp für viele Stammgäste. Die Kinder konnten sich auf den Hüpfburgen austoben, und die große Verlosung, ausgerichtet vom Futterhaus Elmshorn, sorgte für zusätzlichen Spaß und Spannung bei den Besuchern.
Ein ganz besonderer Moment ereignete sich in der Halbzeitpause: Zahlreiche Alumnis der Fighting Pirates, also ehemalige Spieler, die seit der Vereinsgründung im Jahr 1992 für Elmshorn auf dem Feld standen, waren an diesem Tag ins Krückau-Stadion gekommen – alle mit spürbarem Stolz in der Stimme und leuchtenden Augen beim Wiedersehen.
Als Zeichen der Wertschätzung überreichte der Vorstandsvorsitzende der Fighting Pirates, Christian Magunia, den anwesenden Ehemaligen persönlich eine Ehrenkarte, die sie zum lebenslangen freien Eintritt zu allen Heimspielen der Fighting Pirates berechtigt. Die Geste wurde mit großem Applaus vom Publikum begleitet und war für viele Alumnis ein emotionaler Höhepunkt des Tages. So wurde nicht nur das aktuelle Team gefeiert, sondern auch die Wurzeln des Vereins gewürdigt – ein starkes Zeichen für Zusammenhalt, Respekt und gelebte Football-Familie in Elmshorn.
Ein weiterer schöner Moment, der den familiären Charakter der Fighting Pirates unterstrich, war der gemeinsame Einlauf der Herrenmannschaft mit Spielern aus der U13. Für die jungen Talente war es ein unvergessliches Erlebnis, Seite an Seite mit den „Großen“ ins prall gefüllte Stadion einzulaufen – und für viele Zuschauer ein emotionaler Moment, der den Nachwuchs in den Mittelpunkt rückte.
Auch die Spieler der U16 waren an diesem Tag sichtbar und engagiert vor Ort und zeigten Flagge für die nächste Generation der Pirates. Ihr Einsatz abseits des Spielfelds und ihre Präsenz rundeten das Bild eines rundum gelungenen Vereinsfestes ab, bei dem deutlich wurde: Bei den Fighting Pirates steht die gesamte Football-Familie – von der Jugend bis zu den Herren – gemeinsam auf dem Feld.
All das war nur möglich durch den unermüdlichen Einsatz vieler engagierter Helferinnen und Helfer. Ein ganz, ganz großes Dankeschön geht an alle, die diesen Tag zu etwas ganz Besonderem gemacht haben: an die gesamte Technik-Crew, den Staff, das Sideline-Team, die Statistiker, die Musikcrew, die Moderation und alle weiteren Mitwirkenden hinter den Kulissen – euer Einsatz hat diesen Tag mit Leben gefüllt.
Ebenso möchten wir uns bei all unseren Sponsoren und Partnern bedanken. Ohne ihre Unterstützung wäre ein solches Spektakel in dieser Form überhaupt nicht denkbar. Ein großes Dankeschön !
Nicht zuletzt gilt ein herzliches Dankeschön auch den Cheerleadern, die mit ihren energiegeladenen und mitreißenden Auftritten wesentlich zur großartigen Stimmung im Stadion beigetragen haben. Mit viel Einsatz, Präzision und guter Laune sorgten sie für Begeisterung auf den Rängen und rundeten das Rahmenprogramm perfekt ab. Ihre Choreografien, ihre Präsenz und ihre Unterstützung an der Sideline machten diesen Tag nicht nur sportlich, sondern auch atmosphärisch zu einem echten Highlight.
Doch auch auf dem Feld wurde den Zuschauerinnen und Zuschauern einiges geboten: ein Offensivfeuerwerk mit insgesamt 15 Touchdowns und einem Endstand von 42:63 aus Sicht der Pirates.
Die Partie begann mit einem frühen Touchdown der Gäste: Paul Fontaine brachte die Pioneers bei 5:17 im ersten Quarter in Führung, Marvin Loth verwandelte den Point after Touchdown sicher zum 0:7. Doch die Pirates ließen nicht lange auf eine Antwort warten. Quarterback Jaylen Tregle (#15) übernahm selbst und in die Endzone – der erste Touchdown für Elmshorn an diesem Nachmittag. Sören Becker (#7) glich mit dem Extrapunkt aus – 7:7.
Im zweiten Viertel nahm das Spiel dann richtig Fahrt auf. Hamburg ging durch Tim Albrecht (#14) erneut in Führung, erneut war Loth mit dem PAT sicher – 7:14. Doch auch Elmshorn blieb offensiv stark. Bei 8:51 im zweiten Quarter fand Jaylen Tregle seinen Runningback André Renteria (#22), der den Ball sicher in der Endzone fing – Ausgleich zum 14:14. Das war der Auftakt zu einem der spektakulärsten Quarter der bisherigen GFL-2-Saison. Hamburg konterte durch Maik Noel Schachner (#45), Loth erhöhte per Kick auf 14:21. Doch die Pirates antworteten erneut mit einem Touchdown durch Renteria – sein zweiter des Spiels – nach präzisem Pass von Tregle. Becker glich erneut aus – 21:21.
Was dann folgte, war ein regelrechter Schlagabtausch in den Schlussminuten der ersten Hälfte. Hamburg ging durch Niklas Karau (#80) wieder in Führung (21:28), doch Elmshorn ließ sich nicht abschütteln. Renteria war erneut zur Stelle und erzielte seinen dritten Touchdown – erneut mit einem sauberen Pass von Tregle. Becker traf den PAT zum 28:28. Doch die Gäste setzten noch einen drauf: 29 Sekunden vor der Halbzeit war es erneut Tim Albrecht, der für Hamburg vollendete. Loth blieb weiterhin fehlerfrei beim Kick – Halbzeitstand 28:35 aus Sicht der Pirates.
Nach der Pause knüpften beide Teams zunächst nahtlos an das Tempo der ersten Hälfte an. Hamburg erhöhte bei 9:34 im dritten Viertel durch Anton Priester, Loth stellte mit seinem sechsten erfolgreichen Kick auf 28:42. Die Pirates zeigten sich jedoch kämpferisch: Jalen Treggle erzielte seinen zweiten Touchdown des Tages – diesmal per Laufspielzug – und verkürzte auf 35:42. Den Extrapunkt verwandelte Tom Paczian (#16). Kurz darauf gelang Benjamin Schühler (#12) ein sehenswerter Touchdown – sein erster des Spiels –, und Becker stellte mit seinem vierten verwandelten PAT den Ausgleich zum 42:42 her.
Im letzten Quarter zeigte sich jedoch, warum die Hamburg Pioneers als einer der Topfavoriten der GFL 2 Nord gelten. Mit drei unbeantworteten Touchdowns – zwei davon durch Titus Lohalm (#7) bei 10:52 und 5:41, sowie einem weiteren durch Pascal Kränzlein (#1) 50 Sekunden vor Schluss – setzten sich die Gäste endgültig ab. Marvin Loth blieb bei allen drei Extrapunkten makellos und brachte es am Ende auf neun verwandelte Kicks – eine starke Leistung des Hamburgers.
Trotz der Niederlage zeigten die Fighting Pirates über weite Strecken eine sehr engagierte und kämpferische Vorstellung. Die Offense um Quarterback Jaylen Tregle, der sowohl als Passgeber als auch als Läufer überzeugte, und Runningback André Renteria, der mit drei Touchdowns glänzte, war jederzeit in der Lage mitzuhalten. Auch die Defense zeigte immer wieder gute Tackles und hielt das Spiel lange offen. Doch gegen die Tiefe und Effizienz der Hamburger Offensive, besonders im Schlussviertel, konnten die Pirates letztlich nicht bestehen.
Insgesamt war es ein Spiel auf Augenhöhe, in dem das Publikum Offensiv-Football vom Feinsten geboten bekam. Die Pirates kämpften sich mehrfach zurück ins Spiel und lieferten sich über drei Quarter einen offenen Schlagabtausch mit den Pioneers. Doch im letzten Abschnitt fehlte die letzte Konsequenz in der Defense, während Hamburg eiskalt zuschlug. Für die Pioneers war es ein wichtiger Sieg im Kampf um die Spitze der GFL 2 Nord. Die Pirates hingegen mussten sich am Ende geschlagen geben – können aber auf eine starke Offensivleistung aufbauen und nehmen trotz der Niederlage viel Positives mit in die kommenden Partien.
Autor: Gabi Meyer-Goldenstädt
Foto: Philipp Lohse